Geboren 1947 in Moskau als Sohn einer Diplomatenfamilie, er studierte Literatur und Sprachwissenschaft an der Moskauer Lomonossow-Universität. Danach forschte er bis 1973 am Institut für Weltliteratur, wo er seine Dissertation über Fjodor Dostojewski und den französischen Existentialismus schrieb. Seit Mitte der siebziger Jahre ist er literarisch tätig. 1979 wurde er wegen seiner Beteiligung am Literaturalmanach Metropol aus dem Schriftstellerverband der UdSSR ausgeschlossen, 1988 rehabilitiert. Der Ausschluss kam einem Berufsverbot gleich: Jerofejew schrieb in den folgenden Jahren für die Schublade. Im Jahr 1980 entstand der Roman Leben mit einem Idioten, der erst im Jahr 1991 veröffentlicht werden konnte und im Jahr 2021 in deutscher Übersetzung erschien. Jerofejew schreibt regelmäßig für Zeitschriften wie die New York Times Book Review; zudem ist er Herausgeber der ersten russischen Nabokov-Ausgabe. Weiteren Kreisen wurde er in der Zeit der Perestroika mit seinem Roman Die Moskauer Schönheit (1990) bekannt, der in 27 Sprachen übersetzt wurde. Zuletzt bei Matthes & Seitz: „Enzyklopädie der russischen Seele“ (2021), „Der große Gopnik“ (2023).

 

 

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Viktor Jerofejew