Franz-Nabl-Institut

Das Franz-Nabl-Institut für Literaturforschung ist Teil der Universität Graz und hat seinen Betrieb im Jahr 1990 aufgenommen. Das Land Steiermark leistet eine Teilfinanzierung. Das Nabl-Institut beschäftigt sich vorrangig mit aktuellen und historischen Aspekten des Literaturgeschehens in Österreich, berücksichtigt dabei aber auch Zusammenhänge der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Ein Spezifikum des Instituts ist seine zusätzliche Aufgabenstellung als steirisches Literaturarchiv mit kontinuierlichem Aufbau von Beständen und Dokumentationen, die als literaturgeschichtliche Wissensspeicher und Quellen der Benutzung zur Verfügung stehen. Über eingeworbene Drittmittelprojekte erfolgte am Institut in den letzten Jahren eine wissenschaftliche Auswertung mehrerer Nachlassbestände, u.a. wurde an der historisch-kritischen Ausgabe Ödön von Horváths gearbeitet. Mit der Reihe Literatur und Archiv wurde ein neuer archivtheoretischer Schwerpunkt etabliert.

 

Durch die Anbindung des Literaturhauses Graz ist das Nabl-Institut unmittelbar mit dem aktuellen Literaturbetrieb verbunden. Die Sammlungs-, Dokumentations- und Forschungstätigkeit des Instituts wird dadurch in einer breiteren Öffentlichkeit sichtbar gemacht. Dem Programm des Literaturhauses erwächst umgekehrt aus den Aktivitäten des Nabl-Instituts zusätzlicher akademischer Inhalt und ein weiteres Reflexionsfeld. Nicht allein ForscherInnen und Studierende, sondern auch das allgemeine Publikum profitiert von der Bibliothek und den Sammlungen des Instituts. Auch die Lehrveranstaltungen des Franz-Nabl-Instituts (abgehalten in den Curricula der Germanistik und des Unterrichtsfaches Deutsch) sind solcherart in den Rahmen eines lebendigen literarischen Umfelds gestellt. Eine der renommiertesten Publikationen des Instituts ist die Reihe Dossier, in der bis zu ihrer Einstellung im Jahr 2011 insgesamt 36 Materialienbände zu österreichischen AutorInnen erschienen sind. Als peer-reviewtes Open-Access-Journal wird die Reihe als Dossier online in einer zeitgemäßen Form und mit einer neuen inhaltlichen Ausrichtung fortgeführt.