Nava Ebrahimi: "Wer ich geworden wäre, wenn alles ganz anders gekommen wäre. Herkunft. Identität. Imagination" (Droschl 2024)
Neuerscheinung am 29.2. zu den Grazer Vorlesungen zur Kunst des Schreibens
Band 6 der Reihe „Grazer Vorlesungen zur Kunst des Schreibens“
»Herkunft prägt unser Schreiben, weil sie die inneren Stimmen prägt, mit denen wir uns beim Schreiben permanent auseinandersetzen (müssen).«
Nava Ebrahimi ist eine jener Autor*innen, bei der Interkulturalität sowohl in der Person als auch in ihrem Werk fest eingeschrieben ist. Anfang der 1980er Jahre flüchtete ihre Familie aus Iran nach Deutschland. Schon früh sah sich Nava Ebrahimi Fremdzuschreibungen ausgesetzt und musste ihren eigenen Weg finden.
Im ersten Teil des Bandes erkundet die Bachmann-Preisträgerin ihr Ich, ihre Wurzeln als Autorin und Mensch, gibt Einblicke, wie sich das Schreiben nach und nach in den Vordergrund drängte und unumgänglich für sie wurde. Sie zeigt, warum ihr das Dazwischen, das Uneindeutige, und das Lückenbefüllen dessen, was man nicht sieht, so wichtig sind. – In Teil zwei stehen das Schreiben, Sprache und die Form im Zentrum. Wie schwer ist es, die Ich-Perspektive zu verwenden? Wie vollzieht sich während des Schreibens langsam ein Abnabelungsprozess zwischen Figuren und Autorin? Wie wirkt sich das auf den Ton aus? Und was macht die Angst vor dem »Gehäutetwerden« mit ihr?
veröffentlicht am 22. Januar 2024 in Allgemein